Rückblicke

Neujahrsempfang Januar 2015

Naturfreunde erinnern an ihre Verantwortung
Neujahrsempfang – Vorsitzende warnt vor Nachlassen des Bewusstseins für Grundwerte der Demokratie

aus dem Rüsselsheimer Echo vom 12.1.2015:

Viele Naturfreunde nutzten das kalte aber sonnige Wetter, um am dem Neujahrsempfang teilzunehmen, zu dem die Ortsgruppe am Sonntag eingeladen hatte. Dabei fand die Vorsitzende Heike Pockrandt mahnende Worte.

Mahnende Worte richtete die Vorsitzende Heike Pockrandt bei ihrer Neujahrsansprache, die sie dank des sonnigen Wetters draußen vor dem Naturfreundehaus halten konnte, an ihre Zuhörer: In diesem Jahr jähre sich zum 70. Mal die Befreiung von Auschwitz und dem Faschismus und gleichzeitig sei festzustellen, dass die Erinnerung an die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus nachlasse. Die Fremdenfeindlichkeit steige wieder an. Häuser, in denen Flüchtlinge untergebracht werden sollen, werden angezündet, Juden werden beschimpft, bedroht und angegriffen. Tausende Menschen gehen auf die Straßen aus einer diffusen Angst vor dem sogenannten Islamismus, der angeblich unser Abendland bedrohe, zählte Pockrandt auf. „Zum Glück schließen sich viele Menschen zu Bündnissen zusammen, um dieser Entwicklung entgegenzutreten.“

Gerade Naturfreunde hätten eine besondere Verantwortung, so die Vorsitzende, da sie zu den Organisationen der Arbeiterbewegung gehörten, die bei der Machtübernahme der Nazis verboten wurden. „Viele Naturfreunde wurden verfolgt, ins Exil getrieben, in Zuchthäuser und Konzentrationslager gesperrt und umgebracht.“

Pockrandt zitierte die Traueranzeige der Mitarbeiter der ECHO Medien, die kurz nach dem brutalen Mordanschlag in Paris auf de Redaktion der Zeitschrift „Charlie Hebdo“ veröffentlicht wurde und in der es heißt: „Die Meinungsfreiheit ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft; dazu gehört unabdingbar eine freie Presse. Beides sollte im Kugelhagel von Paris vernichtet werden. In einer Zeit, in der auch andernorts die Diskussionskultur verroht, dürfen wir nicht den Intoleranten das Feld überlassen.“ Dieser Aussage schließen sich die Naturfreunde an.

Ein weiteres Thema, das die Vorsitzende ansprach, ist die Norah-Studie, die Anfang November erschien und die Auswirkungen von Fluglärm auf die Entwicklung von Grundschülern untersucht. 1243 Kinder wurden hierfür an 29 Grundschulen im Rhein-Main-Gebiet beobachtet. Es ging im Speziellen um Schüler der zweiten Klassen, die in unterschiedlichen Entfernungen zu den Start- und Landebahnen des Frankfurter Flughafens leben. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder, die nah am Flughafen wohnen langsamer lesen lernen und häufiger Medikamente einnehmen. Pro zehn Dezibel mehr Lärm kommt es zu 1,5 Monaten Lernverzögerung.

Am 29. Januar findet um 19.30 Uhr in der Stadthalle Walldorf ein Informationsabend zur Norah-Studie statt. In der Reihe „Der 3. Freitag“ geht es am 16. Januar um 19 Uhr im Naturfreundehaus um die „Gesamtbelastungsstudie Rhein-Main“ und am 20. März am gleichen Ort und zur gleichen Zeit um ein „alternatives Verkehrskonzept für Rhein-Main“.

 

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