Herbstwanderung
Im Herbst auf den Höhen vom 21. bis 28.9.13
Üblicherweise reisen wir mit Regionalbahnen an. Das dauert bis ins Allgäu zu lange. Zwischen Flughafen und Augsburg nahmen wir den ICE. Der war so lang, dass der Schaffner nicht mitbekam, dass wir aus dem hintersten Zugteil aussteigen wollten. Von 13 fuhren 9 weiter in Richtung Oktoberfest nach München, 4 waren pünktlich im Eiscafé in Oberstaufen.
Als alle da waren inspizierten wir unsere Bleibe für eine Woche, gewöhnten das Bedienungspersonal an uns und begannen am nächsten Tag mit Wandern.
Mit der Hündlebahn rauf auf den Hündlekopf, zu Fuß ziemlich senkrecht runter zu den Buchenegger Wasserfällen, über Steibis zurück nach Bad Rain, unserem 4-Sterne Vital-Hotel.
Es war der 22.9.13 – und als wir die Wahlergebnisse im Fernsehen verfolgten und von Wählerwanderung die Rede war, dachte ich an uns 13 und an die Wege, die wir heute zurückgelegt hatten.
Strahlewetter muss ausgenutzt werden! Also geht´s am nächsten Tag mit dem Bus zur Talstation der Imbergbahn, rauf zur Bergstation, 5 Stunden Premiumwanderung „Alpenfreiheit“ mit Erlebniseinlagen (z.B. Bachüberquerung auf dem Seil) und viel Sonne.
Außerordentlich pünktlich um 16.30 Uhr fahren wir mit der letzten Bergbahn zu Tal und dem Bus zurück. Das kostet uns alles nichts, weil wir eine Karte haben, die uns Tür und Tor, also Bus und Bahn öffnet, wenn wir sie an die richtige Stelle halten. Es piepst und wir fahren los.
Am Dienstag bewegen wir uns der Empfehlung unseres Wirtes folgend mit dem Bus bis Ratholz (hier gibt es die längste Ganzjahresrodelbahn der Welt, mit der wir nicht fahren, weil unsere Piepskarte da nicht funktioniert) und dann mit dem Bärensessellift rauf auf den Berg, um von da aus mit weiten Blicken in alle Richtungen zur Bergstation der Hündlebahn zu wandern. Heute gibt´s auch noch Kühe unterwegs. Die allermeisten sind schon zum Überwintern im Tal.
Mittwoch. Schluss mit dem „Almwiesengehampel“ (Naumi)! Heute geht´s zur Sache. Rein in den Bus bis zur Hochgratbahn. Rauf auf den Hochgrat mit der in die Jahre gekommenen Seilbahn. Wir trennen uns. 6 gehen den als „alpin“ angekündigten Gratweg über die Nagelfluhkette. 7 nehmen den vermeintlich bequemen Panorama-Rundweg um den Hochgrat. Das Missverständnis klärt sich am Abend: Der Panorama-Rundweg ist kürzer aber alpiner. Die Blicke bei dem Traumwetter sind gleichermaßen ungeheuerlich.
Der Donnerstag beschert uns den von den Herbstwanderungen der letzten Jahre gewohnten Regen. Wir lernen Oberstaufen mit seinem Einzelhandel und seinem gastronomischen Angebot kennen, nutzen das Wellnessangebot unseres Hotels, tauschen die Inhalte verschiedener Allgäu-Krimis aus ……. Scrabble wird gespielt und einige aus der Gruppe zieht´s dann doch am Nachmittag noch richtig auf den Berg.
Freitag wird zum 2. Tag, an dem wir unsere Piepskarte nicht nutzen. Trotz unsicherer Witterung starten wir zu einer mehrstündigen Wanderung, werden öfter mal von einem heftigen Regenschauer heimgesucht, auch mal mit Donner, dafür ohne bewirtschaftete Kneipe, aber mit Asphalt. 8 von uns chartern für die letzten Kilometer ein Großraumtaxi.
Und schon geht´s wieder heimwärts. Mit dem Regionalexpress bis Immenstadt, ab da mit Verspätung und großer Verwirrung was Wagennummern und Sitzplatzreservierung anbelangt, mit einem IC ohne Bewirtschaftung nach Mainz und dann heim.
Bis Stuttgart begleiteten uns jede Menge fröhlicher junger Menschen in Trachtenkleidung mit Bierflaschen in der Hand mit Ziel Cannstatter Wasen. Am Samstag davor hatten uns bereits ab Mannheim die ersten dieser Spezies mit einem zugtauglichen Fass Bier in Richtung Münchner Oktoberfest begleitet.
MARIA ADLER.