Jugendgruppe 2010
Aus dem Rüsseheimer Echo vom 23.8.2010:
Alternativangebote zu starke Konkurrenz
Pioniere werden sich Leon und Frederik (vorne links und rechts) nennen dürfen, wenn sich eine neue Naturfreunde-Jugend gründet. Am Samstag klappte es noch nicht, denn die beiden Zwölfjährigen waren die einzigen Interessenten, die Christina Naumann (hinten) für den Vorstand begrüßen konnte. Foto: Ernst Eelmae
Für das anstehende Sommerfest der Naturfreunde am Sonntagnachmittag konnte sich ,,Grillmeister" Manfred Schmitt gar kein besseres Wetter wünschen. Einem anderen Vorhaben des Vereins aber war die Sommer-Rückkehr am Samstag abträglich. Wie Christina Naumann vom Vorstand wohl richtig vermutete, hatten die erwünschten Jugendlichen einen Badetag (oder auch Kerbbesuch) der Einladung zur Gründung einer Nachwuchsgruppe vorgezogen. So kamen sich Leon und Frederik, beide zwölf Jahre alt, etwas verlassen vor am Naturfreundehaus.
Sie hatten sich spontan für das Angebot entschieden, nachdem Frederik die Ankündigung in der Zeitung gelesen und seinen Freund darüber informiert hatte. Zu den Naturfreunden hatten sie bisher keinen Kontakt.
Für eine Jugendgruppengründung jedenfalls boten sie zahlenmäßig keine ausreichende Basis. Dabei hatte die Ortsgruppe im Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur alle Vorbereitungen getroffen. In Christine Helfenbein und Rhena Heindl hatte Vorsitzende Heike Pockrandt zwei angehende Kräfte aus dem Bereich Sozialarbeit/Erziehung gewinnen können für die Gruppenleitung. Und die beiden Königstädterinnen hatten ein Konzept ausgearbeitet, um loszulegen. Die Aktivitäten im Freien wie Grillen, Zelten, Kickerturniere oder Hochseilpark-Besuch waren es auch, die die beiden Jungen angezogen hatten - ,,Stockbrot am Feuer" wünschte sich da Frederik noch.
Keine trockenen Seminare, sondern an den Verbandszielen orientierte sinnvolle und abwechslungsreiche Freizeitangebote sollten im Mittelpunkt stehen, so die Anleiterinnen in spe. Mitbestimmung der Gruppenmitglieder bei der Programmgestaltung sei ausdrücklich erwünscht.
Für Naumann war dieser fehlgeschlagene Anlauf kein Grund zur Trübsal.
Anläufe für die Bildung einer Nachwuchsgruppe habe es immer wieder gegeben und es sollte auch weiterhin versucht werden. Sie nannte einen gewichtigeren Grund für das Ausbleiben an diesem Tag: Junge Menschen hätten gar keine Kindheit mehr und kaum freie Zeit für fantasievolle, gemeinsame freie Aktivitäten.Der Vorstand werde nun beraten, wann ein erneuter Anlauf für solche monatlichen Treffen für die Altersgruppe ab zwölf Jahren im und am Naturfreundehaus unternommen wird.
Dass aus der inzwischen eingespielten Kindergruppe Nachschub für den älteren Nachwuchs kommen könnte, dafür stand an diesem Tag die achtjährige Elena. Sie war mit ihrer Mutter gekommen, obwohl der nächste Kindergruppentermin erst nächste Woche ansteht.