Ode an die Bauhütte

von Manfred Schmitt

Ach wie traurig waren wir als wir uns von Dir trennen mußten. Du hast uns gut vier Jahre treu zur Seite gestanden. Du hast dies, das wissen wir alle, auch gerne getan, nachdem wir Dir liebevoll 1993 ein neues Outfit gegeben haben und Du dadurch bis 1997 für uns im vollem Glanze erstrahlen konntest. Du hast Dich auch immer mit uns gefreut, wenn in Deinem Innenleben etwas los war.

Was waren das für schöne Veranstaltungen, man kann sie gar nicht alle aufzählen. Ich erinnere mich an eine, die mir und auch bestimmt Dir besonders gut gefallen hat: Mit vielen Freunden saßen wir abends bei Kerzenschein, bei einem hervorragendem Käsefondue, gemütlich beisammen. Ich hatte das Gefühl, gesehen zu haben, wie Du den Duft des Fondues und den Duft des Weines genüßlich in Dich aufgesaugt hast.

Dank möchte ich Dir speziell sagen, daß Du bei all den vielen Diskussionen, die mitunter sehr hitzig waren, nicht aus den Fugen geraten bist, sondern alles mir Ruhe und Gelassenheit geduldet und ertragen hast.

Erschrocken bin ich, als ich anläßlich unserer Hauseröffnunsfeier im September letzten Jahres Deinen wehmütigen Blick gesehen habe, mit dem Du uns sagen wolltest, die Trennung rückt immer näher.

Was geschieht mit mir ?

Habe ich bald ausgedient, werde ich demnächst für immer entsorgt ??

Aber gerade die Einweihungsfeier unseres schönen neuen Hauses, wo Du Dich richtig herausgeputzt und festlich dargestellt hast, erinnere Dich, Dein spezieller Beitrag war eine riesige Kuchentheke mit duftenden Kaffee. Dies hatte einigen Naturfreunden aus Bad Vilbel sehr gut gefallen und sie waren von Dir sehr angetan. Und damit hattest Du selbst schon den Grundstock für Deinen weiteren Lebensweg vorbereitet. Im Juli 1997 war es dann soweit, daß sich unsere Wege trennen mußten.

Wir sagen Dir auf diesem Wege, mehr als 300-fach, von den Mitgliedern unseres Vereines DANKE was Du für uns alles getan hast. Sicher werden einige von uns Dich an Deinem neuen Domizil mal besuchen. Sauer auf Dich, daß muß auch gesagt werden, sind speziell 2 gute Freunde von Dir, nämlich der Christian Krug und Ich, weil Du es zugelassen hast, obwohl wir bei Deinem Abbau sehr vorsichtig waren, daß wir je dreimal von wildgewordenen Wespen gestochen worden sind.

Tschüß, mach’s gut !

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